
Zucker ist in der heutigen Ernährung allgegenwärtig und somit Grundbestandteil zahlreicher Gerichte und Getränke. Aufgrund der langzeitlichen, negativen Auswirkungen von Zucker steht das „weiße Gold“ jedoch in der Kritik. Hinzu kommen Mythen und Halbwahrheiten, die ein falsches Bild vom Zucker vermitteln. In diesem Artikel werden wir einige dieser Mythen beleuchten und aufklären, was wirklich dahintersteckt.
-
Zucker ist wichtig fürs Gehirn
Stimmt. Es wäre jedoch vermessen, dies als Freibrief für maßlosen Süßigkeiten-Konsum zu verstehen. Das menschliche Gehirn benötigt Glukose, um reibungslos funktionieren zu können. Um diese zu erhalten, braucht es jedoch keine Süßigkeiten, sondern lediglich Stärke. Diese befindet sich bevorzugt in Getreide-, Mais- und Reisprodukten, aber auch Kartoffeln oder Hülsenfrüchten. Der Vorteil: Die Umwandlung von Kohlenhydraten in Glukose erfolgt deutlich langsamer als es bei Haushaltszucker der Fall ist, was einen schnellen Anstieg des Insulinspiegels verhindert.
-
Zucker verursacht Übergewicht
Nein, zumindest nicht ohne Weiteres. Übergewicht ist meist die Folge von falscher, einseitiger Ernährung, gesundheitlicher Vorbelastung und unzureichender Bewegung. Allerdings hat ein übermäßiger Zuckerkonsum auf Dauer ebenfalls negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Der reine Konsum von Zucker führt somit nicht automatisch zu mehr Pfunden.
-
Zuckeraustauschstoffe sind nicht gesünder als Haushaltszucker
Gemessen an der Fülle an alternativen Süßungsmitteln ist diese Aussage pauschal nicht haltbar. So kann zwar Agavendicksaft als Zuckeralternative verwendet werden, besteht im Grunde aber nur aus Fructose, was die Leber belastet. Deutlich bessere Alternativen sind z. B. Birkenzucker, auch als Xylit bekannt, oder Erythrit. Birkenzucker ist ein rein pflanzliches Produkt mit dem Vorteil, dass er sich kaum auf den Blutzuckerspiegel und damit die Insulinproduktion auswirkt. Zudem verfügt Xylit über einen gewissen Zahnschutz.
-
Brauner Zucker enthält mehr Mineralien
Ähnlich wie bei Brot wird Zucker oftmals nur braun eingefärbt, um optisch anzusprechen. Ein gesundheitlicher Vorteil besteht bei braunem Zucker gegenüber weißem Zucker nicht. Mineralien sind in beiden Varianten nicht enthalten. Selbst Zucker, der aus Zuckerrohr gewonnen wird – und von Natur aus eine gewisse Bräune enthält – eignet sich nicht besser oder schlechter zum Süßen. Ob Braun oder Weiß ist somit reine Geschmackssache.
-
Zuckerfreie Lebensmittel können Zucker enthalten
Klingt widersprüchlich, stimmt aber tatsächlich. Ein Produkt darf nämlich als „zuckerfrei“ beworben werden, wenn auf 100 g oder 100 ml maximal 0,5 g Zucker entfallen. Ist lediglich die Rede davon, dass kein zusätzlicher Zucker zugesetzt wurde, können dennoch große Mengen Zucker, z. B. in Form von Fruchtzucker, vorhanden sein.
-
Fruchtzucker ist harmloser als raffinierter Zucker
Fructose, oder auch Fruchtzucker, kommt überwiegend in Obst vor. Als unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung muss Fruchtzucker folglich gesünder sein als herkömmlicher Haushaltszucker, oder? Jein! In Form eines appetitlichen Obsttellers ist natürlich nichts gegen Fructose einzuwenden, ein übermäßiger Konsum, z. B. durch Säfte kann die Leber schädigen.